Samstag, 2. Oktober 2021

[Rezension] Vergissmeinnicht: Was man bei Licht nicht sehen kann - Kerstin Gier

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann

Autor: Kerstin Gier
Verlag: FISCHER
Reihe: 1/3
Seitenzahl: 480 Seiten
Erscheinungsdatum: September 2021
Preis: 20,00 €

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Inhalt:
Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben …
Text und Bildquelle: FISCHER

Rezension:
Seit Quinn von gruseligen Wesen verfolgt wurde und dadurch einen schweren Unfall hatte, ist nichts mehr wie vorher.
Während er sich von seinen Verletzungen erholt, stellt er jedoch fest, dass er Dinge sehen kann, die andere nicht sehen. Beispielsweise Gesichter in Pflanzen oder Statuen, die sich bewegen und sprechen können.
Zumindest sieht die Nachbarstochter Matilda den komischen Hutmann ebenfalls und so vertraut er sich ihr an.
Wenn man schon verrückt wird, dann macht es doch viel mehr Spaß, damit nicht allein zu sein. 
Doch Quinn hat nicht geahnt, in was für ein gefährliches Abenteuer die beiden geworfen werden.

"Was man bei Licht nicht sehen kann" ist der Auftakt von Kerstin Giers Vergissmeinnicht-Trilogie, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der sechzehn Jahre alten Matilda Martin und des ein Jahr älteren Quinn von Arensburg erzählt wird. 

Ich liebe die Edelsteintrilogie von Kerstin Gier wirklich sehr und sie zählt zu meinen liebsten Buchreihen. Deshalb habe ich mich schon sehr auf diesen ersten Band gefreut, doch hatte gleichzeitig auch wieder ein wenig Angst davor, enttäuscht zu werden, denn ich habe automatisch sehr hohe Erwartungen an ein Buch von Kerstin Gier. 
"Was man bei Licht nicht sehen kann" hat mir zwar gut gefallen, ist meinen hohen Erwartungen aber leider auch nicht ganz gerecht geworden. 

Vor seinem Unfall war Quinn sehr sportlich und beliebt. Nun zieht er sich immer mehr zurück, denn seit dem Unfall sieht er Dinge, die seine Mitmenschen nicht sehen können. Er ist ein wenig arrogant und Matilda musste schon oft unter seinem Humor leiden. So verwechselt er sie grundsätzlich mit ihrer Cousine Luise und Matilda wurde schon mal in einer Mülltonne eingesperrt und mit Wasser übergossen. Trotzdem schwärmt Matilda schon lange für Quinn, wenn auch aus der Ferne.
Nun braucht er ihre Hilfe und die beiden sind überrascht, wie gut sie sich verstehen und was für ein tolles Team sie sind. 
Matilda ist das schwarze Schaf der Familie Martin, denn obwohl sie quasi alles macht, was ihre Eltern ihr auftragen, so hat sie immer das Gefühl, den hohen Ansprüchen ihrer Eltern nicht gerecht zu werden.
Während die von Arenburgs sehr warmherzig und locker sind, sind die Martins mit ihren vielen Ehrenämtern und ihrem großen Engagement in der Kirche oft sehr anstrengend, sodass die Familien sich nicht besonders gut verstehen.

Gemeinsam mit Matilda und Quinn werden wird in eine faszinierende Welt hineingeworfen, über die wir erst nach und nach mehr erfahren. Die Idee und die Welt an sich haben mir wirklich gut gefallen, aber ich habe das Gefühl, hier nur an der Oberfläche gekratzt zu haben und, dass während des Lesens mehr Fragen als Antworten aufgeworfen wurden.
Klar werden wir noch zwei Bände der Vergissmeinnicht-Trilogie lesen dürfen, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir im ersten Band doch etwas mehr erfahren hätten. 
Das Ende war sehr spannend, aber auch sehr abrupt. Gefühlt war ich gerade erst in der Geschichte angekommen und schon war es wieder vorbei, denn auch hier hätte ich mir mehr Erklärungen gewünscht. 
 
Quinn und Matilda mochte ich zwar ganz gerne, aber ich konnte auch nicht so stark mit den beiden mitfiebern, wie ich es mir erhofft hatte. Irgendwie hatte ich während des Lesens stellenweise das Gefühl, mittlerweile zu alt für sechzehn Jahre alte Protagonisten zu sein, weil mir vieles zu albern war. 
Die Liebesgeschichte ging mir ebenfalls zu schnell. Matilda schwärmt zwar schon seit Ewigkeiten für Quinn, musste aber auch oft unter ihm leiden und Quinn mochte Matilda nie. Dafür sind die beiden sich doch ein wenig schnell näher gekommen.
Kerstin Giers Humor und auch ihr Ideenreichtum haben mir jedoch sehr gut gefallen und trotz meiner Kritikpunkte ließ sich das Buch auch richtig gut lesen und insgesamt hat es mir auch gefallen! 
Nur hatte ich eben hohe Erwartungen, die nicht ganz erfüllt wurden. Ich freue mich aber schon sehr auf den zweiten Band! 

Fazit:
"Was man bei Licht nicht sehen kann" ist ein guter Auftakt von Kerstin Giers Vergissmeinnicht-Trilogie, von dem ich mir allerdings etwas mehr erhofft hatte. 
Ich mochte Quinn und Matilda nicht ganz so gerne, wie ich es mir gewünscht habe und über die Welt hätte ich gerne noch mehr Informationen bekommen, weil ich hier das Gefühl habe, nur einen oberflächlichen Blick auf diese geworfen zu haben, sodass ich vieles noch nicht wirklich greifen konnte. Trotzdem ließ sich das Buch richtig gut lesen und ich mochte Kerstin Giers Humor und ihren Ideenreichtum seht gerne.
Ich freue mich sehr auf die Fortsetzungen und vergebe gute drei Kleeblätter.
 
Reiheninfo:
Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
Vergissmeinnicht - Was die Welt zusammenhält

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