Dienstag, 5. Mai 2020

[Rezension] Der Hof der Wunder - Kester Grant

Der Hof der Wunder
Originaltitel: The Court of Miracles
Autor: Kester Grant
Verlag: Piper
Reihe: 1/3
Seitenzahl: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: Dezember 2019
Preis: 17,00 €

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Inhalt:
In einem alternativen Paris des Jahres 1823 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit neun kriminellen Gilden, die die Unterwelt regieren. Zwischen den Gilden herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, will ihre Schwester Azelma retten. Kaplan, der Oberste der „Gilde des Fleisches“, spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat sie an sich gerissen. Aber die Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Die junge Waise Ettie soll Nina bei einem verzweifelten Befreiungsplan helfen. Doch unvorhersehbare Ereignisse wie eine Hungersnot und neue Revolutionäre zwingen die ungleichen Verbündeten dazu, sich den verfeindeten Gilden anzudienen und bis zur großen Zusammenkunft der Gilden, dem legendären Hof der Wunder, zu überleben. Aber als Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg auszubrechen ...
Text und Bildquelle: Piper

Rezension:
Nina Thénardier verliert ihre große Schwester Azelma an den Tiger, dem skrupellosen Herrn der Gilde des Fleisches. Nina gehört dagegen der Gilde der Diebe an und wird über die Jahre zu einer geschickten Diebin. Ihr großes Ziel ist, ihre Schwester zu befreien und ihre Ziehschwester Ettie zu beschützen, dabei muss sie sich einigen Gefahren stellen.

"Der Hof der Wunder" ist der Auftakt einer Trilogie von Kester Grant, der aus der personalen Erzählperspektive von Éponine Thénardier, genannt Nina, erzählt wird.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1823 und wir lernen eine junge Nina kennen, die ihre geliebte ältere Schwester Azelma an die Gilde des Fleisches verliert, wo sie opiumabhängig wird. Nina will ihre Schwester aus ihrem schrecklichen Schicksal befreien und schließt sich der Diebesgilde an, denn sie ist eine geschickte Diebin, der so mancher unmöglich scheinender Diebeszug gelingt.
Doch der Tiger ist ein mächtiger Gegner und so schmiedet Nina Pläne, die ihre Zeit brauchen.
Die Geschichte springt aus dem Jahr 1823 ins Jahr 1829 und dann noch einmal ins Jahr 1832 und spielt in einem Paris, in dem die Französische Revolution gescheitert ist. Es gibt den Hof der Wunder, in dem Rasse, Religion und Blutsbande keine Bedeutung haben, sondern die Angehörigkeit einer Gilde, die zur Familie wird. Nina gehört der Diebesgilde an, der Tiger herrscht über die Gilde des Fleisches. Es gibt insgesamt neun Gilden, wie beispielsweise die Gilde der Schreiber, oder die Gilde der Meuchelmörder.

Ich mochte Geschichte schon immer sehr gerne und besonders die Französische Revolution hat mich immer sehr fasziniert, sodass ich sehr gespannt war, wie Kester Grant diese Zeit in ihre Geschichte würde einfließen lassen!
Die Französische Revolution ist hier gescheitert, viele Bürger haben ihr Leben verloren, doch es gibt immer noch Anhänger, die von dem optimistischen Saint-Just angeführt werden, der im Laufe der Handlung seine Rolle spielt.
Kester Grant lehnt die Geschichte an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an, die mir vor dem Lesen beide unbekannt waren, aber während des Lesens habe ich dann doch ein wenig nachgeforscht, um was es in diesen Geschichten grob geht, sodass ich hier schon ein paar Parallelen feststellen konnte, aber nicht sagen kann, wie viel von diesen Geschichten in "Der Hof der Wunder" eingeflossen ist. Zu Beginn hat mich das Buch auch ein wenig an "Six of Crows" von Leigh Bardugo erinnert, aber da kam Ninas Geschichte dann leider bei Weitem nicht heran!

Anfangs mochte ich die doch eher düstere Atmosphäre sehr gerne und auch die Handlung konnte mich fesseln.
Nina verliert ihre Schwester Azelma an den Tiger, scheitert bei deren Rettung und Jahre später wird der Tiger auch noch auf ihre Ziehschwester Ettie aufmerksam, die Nina nun vor ihm beschützen möchte. Klingt spannend, konnte mich aber nicht packen. Vielleicht lag es daran, dass ich das Gefühl hatte, dass Kester Grant viel Potenzial liegen gelassen hat!
Bei vielem hat mir einfach die Tiefe gefehlt, aus dem Hof der Wunder und auch aus der Revolution, die sich langsam wieder erhebt, hätte viel mehr gemacht werden können! Ich habe die Wunder des Hofes, der Gilden ein wenig vermisst und auch die Handlung war mir zu widersprüchlich und zu flach, konnte mich leider nicht groß überraschen. Die vielen Charaktere waren mir ebenfalls zu blass. Hier waren einige spannende Persönlichkeiten mit dabei, schade nur, dass man nicht mehr über sie erfahren hat!

Auch mit Nina bin ich nicht wirklich warm geworden. Durch die personale Erzählperspektive blieb sie mit leider ein wenig fern und obwohl ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte, war sie mir an manchen Stellen zu skrupellos und unüberlegt. Als Schwarze Katze bekannt, gelingen ihr auch die unmöglichst scheinenden Einbrüche. Wenn die Rede davon war, dass dieser Einbruch noch niemanden gelungen ist, dann konntet ihr sicher sein, dass Nina da ohne große Probleme rein und sicher wieder raus kommt, was es nicht gerade spannend gemacht hat.

Fazit:
"Der Hof der Wunder" von Kester Grant hat vielversprechend begonnen, doch mir wurde zu viel Potenzial nicht ausgeschöpft. Der Hof der Wunder, die gescheiterte Französische Revolution, die langsam wieder auflebt, die vielen Charaktere, da hätte man so viel mehr draus machen können, doch hier fehlte mir die Tiefe! Auch mit Nina bin ich nicht wirklich warm geworden und die Geschichte an sich konnte mich leider ebenfalls nicht packen.
Ich habe mir wirklich mehr erhofft und so vergebe ich schwache drei Kleeblätter.

Reiheninfo:
Der Hof der Wunder
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